Berlin, den 28.09.2018. Die MS Aquarius ist das letzte private Seenotrettungsschiff im Mittelmeer. Nun ist der Aquarius die Flagge entzogen worden und das Schiff darf nicht mehr auslaufen, um Menschenleben zu retten! Die AWO protestiert entschieden gegen diese Kriminalisierung humanitärer Hilfe. Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes:

„Wir brauchen endlich eine solidarische europäische Lösung, die Menschenleben statt Grenzen schützt. Die Kriminalisierung von Hilfsorganisationen wie aktuell bei der MS Aquarius ist daher eine äußerst gefährliche Entwicklung. Es dürfen keine Menschen mehr auf dem Weg nach Europa sterben. Das ist unsere rechtliche und humanitäre Pflicht. Diese Pflicht ist nicht verhandelbar.
Die AWO fordert die Schaffung legaler und sicherer Zugangswege. Schutzsuchende müssen Zugang haben zu einem fairen und rechtsstaatlichen Verfahren in Europa. Europa muss ein rechtssicherer Raum sein. Daher braucht es das individuelle Recht auf Asyl.
Wir erneuern deshalb unsere Forderung an die europäischen Regierungen, endlich gemeinsam eine Lösung zur Rettung von Menschen im Mittelmeer zu finden. Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer haben die Menschenrechte an Bord!“

Allein seit Beginn des Jahres sind 1.129 Menschen im zentralen Mittelmeer ertrunken. Der Monat Juni, in dem Italien die Häfen für private Rettungsschiffe schloss, war der tödlichste Monat seit fünf Jahren: Fast 600 Menschen starben alleine in diesem Zeitraum.