Wie das AWO Seniorenzentrum Laubach Mitarbeiterförderung und Zeit und Zuwendung für die Bewohner vereint

Ob Geranien, Winterstiefmütterchen, Osterglocken oder Yukkapalmen, Ramona Bartz hat ein Händchen für Blumen. Sie ist keine Gärtnerin, sondern Hauswirtschafterin. Aber ihre Intuition erfasst genau, was die großen und kleinen Pflänzchen brauchen. Hier etwas Wasser, da etwas mehr Luft und Licht, ein bisschen Dünger oder ein Beschnitt und schon kann die Energie wieder fließen.

Mit dieser Begabung hat sie die Gärten des Seniorenzentrums Laubach in Koblenz langsam aber stetig in eine grüne Oase verwandelt und auch im übertragenen Sinne zum Blühen gebracht: Ein Ort der kleinen Begegnungen ist entstanden! Sobald Ramona Bartz Hand an die Beete legt, ist die Gesellschaft der Bewohner nicht fern. Neugierig wird Kontakt aufgenommen, geschaut und man kommt ins Gespräch. Fast jeder der Senioren und Seniorinnen hat Erfahrungen aus der eigenen Gartenzeit. „Erinnerungen werden wach und sie geben mir hilfreiche Tipps, sagen mir was ich anders und besser machen kann. Dann mache ich das. Dann sind sie glücklich und ich bin glücklich, der Rest ist egal!“, lächelt die Hauswirtschafterin mit ihrer bescheidenen Art.

Bei der AWO werden Stärken und Vielfalt gefördert!

Vor fünf Jahren hat Ramona Bartz im AWO Seniorenzentrum angefangen. Ihr grüner Daumen sprach sich schnell herum. „Mit unserer Yukkapalme fing alles an“, schmunzelt Einrichtungsleiter Jürgen Gerz. „Ein dünner Stengel mit wenigen kläglichen Blättern“, erinnert er sich. Frau Bartz hatte beherzt die Säge angelegt. „Keiner hatte geglaubt, dass das noch mal was wird. Aber siehe da, die Triebe kamen wieder und die Pflanze steht heute immer noch in voller Pracht.“ Ebenso selbstverständlich hilft sie den Bewohnern mit den Zimmerpflanzen, topft um, setzt ins Freie – eine gute Fee für Menschen und Pflanzen. „Es ist nichts was ich machen muss, aber ich mache es gerne“, berichtet sie und freut sich, dass ihr Arbeitgeber ihr Zeitausgleich, Pflanzmaterial und Freiraum für diese Tätigkeit bietet.

Persönliche Neigungen und Talente, wie der grüne Daumen von Ramona Bartz, bekommen bei der AWO Raum. Hier werden die Mitarbeiter dort eingesetzt, wo sie ihre Stärken haben. „Ist doch klar!“ findet Jürgen Gerz. Die positiven Effekte dieser Personalpolitik hat er jeden Tag vor Augen. „Die Blumenpflege ist auf diese Weise kein Selbstzweck mehr, sondern wir schenken damit Zeit! Schaffen für die Bewohner Inseln in einem Alltag, der oft schwer und trostlos ist“, erzählt er. Es tue den Bewohnern gut, sich bei der Gartenarbeit einzumischen und es sei gut, dass sie Tipps geben und auf diese Art erleben, dass sie etwas gestalten und Verantwortung übernehmen.

Gärten wecken Erinnerungen und sind vertraut

„Die Blumenpflege ist etwas Vertrautes, ein Gebiet auf dem sich die alten Menschen souverän fühlen und sich freuen, dass Sie Ihre Erfahrungen weitergeben können“, berichtet der Einrichtungsleiter. Aus dieser Motivation heraus wurde auch ein Kräutergärten angelegt, der bei dem Pflegemodel nach Böhm für Menschen mit Demenzerkrankungen eingesetzt wird. Um einen weiteren, zweiten Kräutergarten kümmert sich eine Bewohnergruppe. Und wenn Sie dabei Hilfe brauchen, wissen Sie, das Ramona Bartz gerne für sie da ist.