Menschen, die als Kinder und Jugendliche in der Zeit von 1949 – 1975 in der Bundesrepublik Deutschland bzw. von 1949 – 1990 in der DDR in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben, erhalten nach langem Ringen erst seit dem letzten Jahr Unterstützung durch die „Stiftung Anerkennung und Hilfe„.

Die Stiftung sieht folgende Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen vor:

• Öffentliche Anerkennung des erlittenen Leides und Unrechts (öffentliche Veranstaltungen)
• Anerkennung durch eine wissenschaftliche Aufarbeitung der damaligen Geschehnisse
• Anerkennung durch Gespräche in den Anlauf- und Beratungsstellen
• Anerkennung durch finanzielle Unterstützungsleistungen

Hintergrund: In stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe bzw. Psychiatrie kam es in der Vergangenheit zu Leid und Unrecht. Viele Menschen, die als Kinder oder Jugendliche dort lebten, leiden noch heute an den Folgen ungerechtfertigter Zwangsmaßnahmen, Strafen, Demütigungen oder unter finanziellen Einbußen, weil sie in den Einrichtungen gearbeitet haben, ohne dass dafür in die Rentenkasse eingezahlt wurde. Um diese Menschen zu unterstützen, rufen der Bund, die Länder und die Kirchen die „Stiftung Anerkennung und Hilfe“ ins Leben. Die Stiftung hat eine Laufzeit von fünf Jahren und endet am 31. Dezember 2021.

Betroffene Menschen müssen sich jedoch bis zum 31.12.2019 (!) bei einer der bundesweiten Anlauf- und Beratungsstellen anmelden.

Wir gehen davon aus, dass es innerhalb des AWO-Wirkungsradius Menschen gibt, die Leid und Unrecht erfahren haben. Um die Betroffenen über diese Unterstützungsmöglichkeit zu informieren, stellt das BMAS neben einer telefonischen Hotline auch diverse Informationsmaterialien, Online-Banner etc. zum Download zur Verfügung. Poster, Flyer etc. können bestellt werden.

Hier öffnen Sie den Link für verschiedene Materialien und Unterlagen…

Oskar Lederer (BMAS) hat die Arbeit der Stiftung auf der letzten Sitzung des Geko-AK Behindertenhilfe & Psychiatrie vorgestellt (siehe Präsentation). Der Stiftung stehe für die 5-jährige Laufzeit nur ein kleines Marketingbudget für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Die Stiftung ist daher auf die tatkräftige Unterstützung von Multiplikator*innen angewiesen.

Bei Fragen steht Euch Herr Lederer (Kontaktdaten siehe Präsentation) gerne zur Verfügung.

Vielen Dank für Eure Unterstützung.