In diesem Beitrag erleben Sie, liebe Leser, ein Telefonat der Ehrenamtskoordinatoren Seren Evisen aus dem AWO Seniorenzentrum Lotte-Lemke-Haus in Bad Kreuznach und Katharina Neumann aus dem AWO Seniorenzentrum Am Hain in Diez. Hierbei erfahren Sie, was unsere Ehrenamtskoordinatoren so tun und erhalten einen Einblick aus dem Büroalltag zweier Ehrenamtskoordinatoren:

Seren Evisen ist seit dem 01.07.2017 Ehrenamtskoordinatorin im Lotte-Lemke Haus in Bad Kreuznach. Dies war Anlass für einen kollegialen Austausch am Telefon:

Katharina:

Ei gude wie? Hast du dich schon eingelebt, bist ja jetzt schon über ein halbes Jahr da. Wie war dein Start in den neuen Job?

Seren:

Gude Kathi, freut mich total von dir zu hören. Ja, ich fühle mich schon wie daheim, weil ich so herzlich begrüßt und aufgenommen worden bin. Die Senioren sind mir schon sehr ans Herz gewachsen. Mit den Kollegen verstehe ich mich prima und das Haus liegt direkt an den Salinen. Du musst mich mal besuchen kommen. Es ist sehr schön hier.

Katharina:

Das freut mich, dass du dich so schnell eingelebt hast. Was für Aktivitäten, die Ehrenamtliche organisieren, gibt es bei euch?

Seren:

Echt einiges. Montags kommt Barbara Wolter und bastelt. Ich glaube aber, dass den Senior*innen nicht nur das Basteln, sondern auch das Schwatzen mit Frau Wolter Spaß macht. Ist auch echt nett. Ab und an setz ich mich auch dazu. Außerdem kommt montags auch Nelly Stolze und spielt mit einigen Bewohnerinnen. Dann haben wir aber auch noch einiges anderes:
Wann immer es was Wichtiges zu erledigen gibt und wir Helfer brauchen, eilt Anne Lorenz zur Hilfe. Gibt es etwas zu Nähen oder Flicken, rufe ich Adelheid Lüttge an, manches Kleidungsstück wäre ohne sie voller Löcher.
Liesel Meyer kommt jede Woche in unseren Wintergarten im Böhm-Bereich. Da wird dann gesungen, geplaudert, Kaffee getrunken und viel ausgetauscht. Das ist eine richtig schöne Runde und die Bewohner*innen freuen sich immer, wenn sie sie sehen. Außerdem bietet Liesel Meyer gemeinsam mit Claudia Richter-Egert auch einen monatlichen Stammtisch an.
Auch das ist für unsere Senioren eine tolle Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und einfach mal eine ausgelassene Zeit miteinander zu verbringen.
Es geht aber noch weitere. Zum Beispiel Klaus Schmitt, er kommt jede Woche und bietet nicht nur Einzelbesuche, sondern auch einen Gesprächskreis im Böhm-Bereich an. Da geselle ich mich ab und an auch dazu und erfahre so viel über die Jugend unserer Bewohner*innen und wie damals, zum Teil ganz anders als heute, gelebt wurde.
Sehr viel Spaß macht auch das Singen mit Susanne Nowroth, wir müssen ja auch nicht jeden Ton treffen, aber mit Frau Nowroth an unserer Seite, die uns immer schön vorsingt, fühlen wir uns sicher und gut aufgehoben. Und wenn die Bewohner*innen schunkeln wollen, ist Helmut Wolf zur Stelle. Er bietet uns Akkordeon-Konzerte an, die immer sehr gut besucht sind.
Und nicht zu vergessen unsere Therapiehunde! Die machen unseren Senioren besonders viel Spaß! Da ist Krümel, der mit seinem Frauchen Martina Giese-Treffert regelmäßig kommt und so niedlich ist, dass man ihn am liebsten mitnehmen will. Aber da wäre Martina Giese-Treffert sehr traurig, drum tut es auch niemand. Vincas Dirvonskis und seine Hündin Mara und Elvira Hölzer mit Hettie kommen regelmäßig und sind bei unseren Senior*innen auch sehr beliebt!
Dann haben wir noch Gaby Kirsch, der sind wir auch sehr dankbar, sie kommt wirklich sehr oft und verschönert unseren Bewohner*innen die Mittagszeit mit einem netten Kaffeekreis.
Dann haben wir auch Monika Prieß, sie kommt jede Woche zu Einzelbesuchen!
Bald haben wir einige Auftritte regionaler Tanz- und Gesangsgruppen bei uns. Ich werde dich aber auf dem Laufenden halten. Was macht Ihr denn so?

Katharina:

Toll, bei euch ist einiges los, wie ich höre. Wir haben 43 freiwillige Mitarbeiter, davon 32 Frauen und 11 Männer, im Alter von 15 bis 83 Jahren. Viele engagieren sich freiwillig in der Einzelbetreuung. Es gibt aber auch Gruppenangebote, die von freiwilligen Mitarbeitern geleitet und durchgeführt werden: der Kaffeeklatsch mit den Christiansbienen, der Männerstammtisch, zwei Singkreise. Seit Beginn meiner Tätigkeit im März 2015 sind 24 neue freiwillig Engagierte hinzugekommen. Zusätzlich haben sich vier Freiwillige kurzfristig engagiert und sind mittlerweile wieder ausgeschieden. Zum Aufgabenspektrum meiner Tätigkeit einige Aufzählungen:
• Es gab einen Deutschkurs für Flüchtlinge, den Bewohner der Residenz Oranienstein ins Leben riefen.
• Wir haben Kooperationen mit der Helios Klinik, einer Mutter-Kind Klinik, mit der Stadtbücherei Diez, dem Sophie-Hedwig Gymnasium, der Waldorfschule, der Hospizgruppe Diez sowie den Hospizdiensten Limburg und dem Malteser Besuchshundedienst.
• Wir haben uns am Aktionstag Mensch zur Thematik „Barrierefreiheit“, bei AWO gegen Rassismus, bei den AWO Aktionswochen und den Interkulturellen Wochen beteiligt. Im Jahr 2018 ist geplant, dass wir uns am Internationalen Frauentag beteiligen, da die AWO eine Frauenbewegung ist und der Großteil der freiwillig engagierten Mitarbeiter Frauen sind.
• Es gab ein Café International in der Residenz Oranienstein, an dem Bewohner und Flüchtlinge teilgenommen haben.
• Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2016 gab es die Veranstaltung „Flucht damals und heute“ in Kooperation mit dem Willkommenskreis Diez und freiwilligen Mitarbeitern.
• Die freiwilligen Mitarbeiter haben gemeinschaftlich beim Freiwilligen-Stammtisch/ Erfahrungsaustausch, der alle drei Monate stattfindet, ihr eigenes Leitbild über ihr freiwilliges Engagement im AWO Seniorenzentrum Am Hain erstellt. Eine regionale Werbeagentur sponsorte das Layout.
• Der Hausfrauenbund kam für einen Spielenachmittag ins Haus.
• Bei einer Ehrenamtsmesse gab es einen Smart Mob.
• Es gab die Ausstellung „Signaturen des Verstummens“ mit Bildern von Bewohnern und freiwilligen Mitarbeitern.
• Uns ist der Demenzparcours Hands-on Dementia durch die GlücksSpirale von Lotto gefördert worden.
Wie du siehst, zum Aufgabengebiet der Ehrenamtskoordination zählen vor allem Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Quartiersarbeit und Netzwerkarbeit.

Seren:

Meine Güte, was ihr alles an Angeboten habt. Richtig gut! Ich suche jetzt noch Ehrenamtliche, die solche Aktivitäten anbieten können. Vielleicht finde ich ja bald jemanden! Letztens habe ich die Kunstwerkstätten und Ateliers in Bad Kreuznach angerufen und nachgefragt, ob wir Sachspenden erhalten könnten, damit wir mit unseren Senioren basteln können. Viele haben klasse reagiert und ich bin mit Barbara Wolter, unserer Ehrenamtlichen, zu den Sponsoren gefahren und wir haben die Spenden abgeholt! Jetzt hat Barbara Wolter wieder was zum Basteln und die Senioren freuen sich.
Macht Ihr manchmal auch solche Aktionen? Und apropos Aktionen, was plant Ihr denn als nächstes?

Katharina:

Aktuell bin ich an der Jahresplanung für 2018. Ich koordiniere die Termine für Aktionen, Sitzungen und Gruppenangebote. Es ist geplant mit freiwilligen Mitarbeitern die Senioren-WG in Merkelbach zu besichtigen, damit die freiwilligen Mitarbeiter zum einen andere Wohnformen zur stationären Altenhilfeeinrichtung kennenlernen und zum anderen einen ganzheitlichen Blick über die Versorgung im Alter erhalten. Zudem ist geplant den Sinnesgarten im Caritas-Altenzentrum Haus Helena in Hachenburg und den Kräutergarten am Nonnenpfad in Fachingen zu besichtigen, damit die freiwilligen Mitarbeiter erleben können, wie Kräuter z. B. zur Aktivierung von (dementen) Bewohnern eingesetzt werden können und welche Heilwirkungen Kräuter haben. Zudem möchte ich im Kräutergarten einkehren, um die gegenseitige Achtsamkeit füreinander zu erhöhen und den freiwilligen Mitarbeitern eine Atempause zu verschaffen. Ich denke, dafür eignet sich der Kräutergarten wunderbar. Zudem versuche ich gerade, aufgrund unseres Austausches und deiner Ideen, die Volkshochschule, zwei weitere Schulen, einen Kinderchor, einen Shantychor sowie den Lions Club ins Boot zu holen. Was sind deine weiteren Pläne?

Seren:

Das klingt alles nach einem sehr abwechslungsreichen Programm. Du bist wirklich sehr engagiert! Wie wäre es denn, wenn Du uns gemeinsam mit Deinen Ehrenamtlichen mal besuchst? Zum Beispiel 2019?

Katharina:

Danke schön für die liebe, herzliche Einladung, auf die ich natürlich gerne zurück kommen und die ich gerne annehme, aber nur wenn ihr uns dann auch in Diez besuchen kommt. Seren, es hat mich gefreut. Mach es gut, bis zum nächsten Mal.

Seren:

Mich auch! Auf bald und dir gutes Gelingen bei all‘ den tollen Aktionen!