Einst galt es, mit dem rollenden Mittagstisch die Menschen zu Hause zu versorgen. Das größte Bestreben war es damals, mit diesem Angebot solange es eben ging, den Menschen den Verbleib in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Und auch heute geht es in erster Linie genau um diesen Verbleib in den eigenen vier Wänden.

Trotzdem stellen wir uns heute einer ganz neuen Herausforderung. Nämlich dem Kampf gegen die Einsamkeit.

Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Einsam“ haben wir im Jahr 2016 den großen AWO-Suppentag ins Leben gerufen. Eine gemeinsame warme Mahlzeit am großen Tisch, mit netten Gesprächen für Jung und Alt und vor allem – für alle bezahlbar.

Unsere Küchenfeen kochen hierzu (in ehrenamtlicher Arbeit) jeweils zwei leckere Eintöpfe aus frischen Zutaten und bieten sie am großen AWO-Suppentag zum Verzehr an. Alle Tische werden zuvor von fleißigen ehrenamtlichen Händen liebevoll eingedeckt. Wasser steht als Getränk für alle Gäste parat.

Hier treffen sich z. B. unsere Stammgäste, alleinstehende Frauen und Männer, Ehepaare, Arbeitskollegen und Familien mit Kindern, die gerne in gemütlicher Atmosphäre zusammen essen wollen. So bringen wir die unterschiedlichsten Menschen an einen großen Tisch und stellen fest, der Appetit kommt beim Essen und mit der Gesellschaft. Gerade die Alleinstehenden freuen sich über die Eintöpfe, da sich die Zubereitung für eine einzelne Person nicht lohnt oder es an der Kochkunst mangelt.

Außerdem verhelfen wir so einigen Gästen zu einer warmen Mahlzeit, die sie sich sonst in dieser Form vielleicht gar nicht mehr leisten könnten. Getreu dem Leitbild der AWO machen wir keine Unterschiede, ob jung oder alt, arm oder reich, jeder Mensch ist uns gleich viel wert und herzlich willkommen.

Auf dem Ausgabetisch wartet am Suppentag geduldig „Paula unser Suppenschwein“ auf eine Spende. Jeder gibt so viel er will, so viel er für angemessen hält und so viel er kann. Wir kontrollieren dies nicht.

Natürlich dürfen unsere Gäste auch Getränke oder Speisen aus unserem generellen, täglichen Angebot bestellen, müssen dies aber entsprechend bezahlen. So endet der Suppentag dann auch für viele Gäste mit einer Spende für die liebe „Paula“ und einem Kaffee, einem leckeren Nachtisch aus dem Tortenschrank oder dem Cappuccino bzw. Kakao mit Sahne.

Alles in Allem fühlen sich die Gäste sehr wohl. Die Suppe scheint wirklich sehr gut zu schmecken, denn die Mund-zu-Mund-Propaganda beschert ständig wachsende Besucherzahlen. Mit 25 warmen Mahlzeiten ist der Suppentag gestartet, inzwischen werden bis zu 100 Essen pro Suppentag ausgegeben.

Aber, die kleine Küche in der Begegnungsstätte stößt an ihre Grenzen. Entsprechende räumliche Umbauarbeiten sind notwendig, um den Küchenfeen das Kochen zu erleichtern und die Portionenkapazität erhöhen zu können. Hierzu wurden zahlreiche Spendengelder generiert.

Ab Herbst 2017 soll der Suppentag zweimal im Monat stattfinden. Sollten sich weitere fleißige, ehrenamtlich Helfende finden, die diese Aktion tatkräftig unterstützen, sind wir gerne bereit, das Angebot weiter auszubauen.