Die Awo Wendelsheim zählt rund 60 Mitglieder / Weitere Neuzugänge willkommen
WENDELSHEIM. In diesem Jahr feiert die Arbeiterwohlfahrt (Awo) bundesweit ein ganz besonderes Jubiläum. Bereits seit 100 Jahren unterstützt der Wohlfahrtsverband sozial schlechter gestellte Menschen. Auch in Wendelsheim ist ein Awo-Ortsverein aktiv. „Die Awo kümmert sich um die Leute“, sagt Karl Walther und fasst damit treffend die Arbeit zusammen, der er sich verschrieben hat. Mit seiner Ehefrau Doris Walther engagiert sich der Wendelsheimer seit der Gründung des Ortsvereins im Jahr 1982 ehrenamtlich. Mit vielen Projekten half die Awo den Menschen und gestaltete maßgeblich das Dorfgeschehen mit. „Viele Bänke wurden von der Awo gestiftet“, erzählt Walther. Diese erweisen sich am Alltag als große Hilfe. So können sich etwa Friedhofsbesucher
oder Senioren in dem Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung kurz erholen. Außerdem fand in Wendelsheim lange Zeit eine vorbildliche Jugendarbeit statt. „Wunderschöne Freizeiten hatten wir“, erinnert sich Doris Walther. An einen Urlaub ohne Kinder und Jugendliche könne man sich kaum erinnern. Nebenher brachte das Ehepaar auch Generationen von Kindern das Schwimmen bei. Leider sei von dieser Jugendarbeit aktuell nur der Verleih einer Kinderhüpfburg übriggeblieben. „Wir sind nicht mehr die Jüngsten“, erklärte Karl Walther. Das generelle Problem des fehlenden Nachwuchses beschäftigt auch die Awo in Wendelsheim. Der Ortsverein zählt rund 60 Mitglieder, meist im Alter von 80 Jahren. „Obwohl die Bevölkerung immer älter wird, werden die Mitgliederzahlen der Awo allerdings niedriger“, berichtete Doris Walther. Sehr gerne würde man neue Mitglieder einarbeiten und unterstützen. „Das Herz geht mir auf, wenn ich von jungen Menschen höre, die Senioren helfen“, meint die gebürtige Wendelsheimerin. Zupackende Hände werden dringend benötigt – gerade für die Vorbereitung der Seniorennachmittage, bei denen das Aufstellen von Tischen und Stühlen dazugehört. Und das falle schwer. Diese Treffen an jedem ersten Samstag des Monats seien bei vielen Mitgliedern sehr beliebt. Auf die Frage, was denn so Gesprächsinhalt bei den Nachmittagen sei, lacht Doris Walther herzlich. „Da wird nicht geredet, dafür haben wir keine Zeit.“ Zunächst findet das gemeinsame Singen statt. „Die goldene 13“, wie sich die Mitglieder nennen, treten sogar bei Konzerten auf. Danach folgt die Gymnastik im Sitzen. Erst anschließend werde dann meist bei Kaffee und Kuchen über das Dorfgeschehen gesprochen, bestätigte Jaroslaus Frolik, der der Awo immer unterstützend zur Seite steht. „Die Atmosphäre bei uns ist immer gut, wir haben viel Spaß und lachen. “Auch regelmäßige Ausflüge stehen an, die sofort ausgebucht seien. „Das Wichtigste ist, dass wir Senioren so zusammenkommen“, so Karl Walther. Ebenso wichtig sei allerdings auch das Thema Gesundheit im Alter. „Viele Senioren sind alleinstehend“, erläutert Karl Walther und zeigt ein Hausnotrufsystem, dass die Awo bundesweit den Mitgliedern zur Verfügung steht. Verbunden mit der stationären Basis an einer Steckdose kann mittels eines tragbaren Senders jederzeit eine Servicezentrale bei Notfällen kontaktiert werden, die wiederum Angehörige und den Notarzt alarmiert. „Letztendlich ist unsere Arbeit in der Awo Wendelsheim jedoch vielfältig“, meint Karl Walther. Schön sei insbesondere der soziale Zusammenhalt, der sich darin zeige, dass man sich beivielen, auch alltäglichen Gelegenheiten gegenseitig helfe.

Quelle: Allgemeine Zeitung
Karl Walther (l.) und Jaroslaus Frolik halten das Awo-Hausnotrufgerät in den Händen. Der Verein stellt es bundesweit allen Mitgliedern zur Verfügung. Foto: Bilder Kartell/Axel Schmitz