100 Jahre AWO: Auf dem Hambacher Schloss haben AWO Pfalz, AWO Rheinland und Gäste am Samstag gemeinsam das Jubiläumsjahr gefeiert
NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE. Seit 1919 gibt es die Arbeiterwohlfahrt.
Seit 1919 engagieren sich Menschen im Namen der AWO, um anderen zu helfen. Dieses Jubiläum wurde am Samstag gefeiert: Über 300 geladene
Gäste waren auf dem Hambacher Schloss beim zentralen Jubiläumsfest der AWO für Rheinland-Pfalz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hielt die Festrede.
„Die Arbeiterwohlfahrt setzt sich seit 100 Jahren für sozial benachteiligte Menschen ein“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Dabei steht sie bis heute für Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit und ist ein wichtiger und verlässlicher Partner der Landesregierung. Ich gratuliere Ihnen herzlich zu Ihrem Jubiläum!“ Sie betonte die Bedeutung der AWO:
„Der Sozialstaat kann ohne ein solidarisches und menschliches Miteinander nicht funktionieren. Es braucht Verbände wie die AWO, die ein
demokratisches und soziales Denken und Handeln fördern. Sie als AWO sind einer der sozialpolitisch bedeutsamsten Wohlfahrtsverbände, unerlässlich für das Funktionieren des Sozialstaates und unseres Gemeinwesens.“

Konkrete Hilfe für die Menschen in der Region
Der Erfolg der Arbeiterwohlfahrt sei eng verbunden mit der Arbeit, die die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leisteten. „Ich möchte all den Menschen, die sich in der AWO engagieren, meinen Dank aussprechen“, so die Ministerpräsidentin. „Ihr Wirken hilft ganz konkret den Menschen in der Region. Sie stehen für den guten Ruf der Arbeiterwohlfahrt. Vielen Dank für Ihren Einsatz und Ihr soziales Engagement!“
Die AWO hat sich in Rheinland-Pfalz in zwei Bezirksverbänden organisiert. Gemeinsam sprachen die beiden Vorsitzenden Klaus Stalter von der AWO Pfalz und Rudi Frick von der AWO Rheinland. Rudi Frick zeichnete nach, wie sich die AWO in den 100 Jahren entwickelt hat. „Als Wohlfahrtsverband AWO stehen wir heute auf zwei Beinen: der professionellen und der ehrenamtlichen Arbeit. Wir sind große soziale, wirtschaftliche Unternehmen mit sehr vielen Beschäftigten und Projekten, von der Kinderbetreuung bis zur Altenpflege. Parallel machen wir Verbandsarbeit, unsere Ehrenamtlichen engagieren sich überall im Land.“ Über 3000 Beschäftigte und etwa 20.000
Mitglieder hat die AWO in Rheinland-Pfalz, verteilt auf die zwei Bezirksverbände.

Innovative Angebote für ältere Menschen
In ihren Fachgebieten bringt die AWO Innovationen voran, sagte Frick: „Wir finden immer neue Wege zu helfen.“ Beispielsweise werden gerade an mehreren Orten im Land moderne Wohn-Pflege-Gemeinschaften geschaffen. Ein Konzept, das sich auch für kleinere Kommunen eignet, um ältere
Menschen am Ort flexibel zu betreuen. Klaus Stalter betonte die Werte der AWO, die seit 1919 hochgehalten
werden. Die sozialdemokratische Politikerin Marie Juchacz gründete die AWO als einen Ausschuss im Rahmen der SPD. Bis heute steht der Verband ein für Gerechtigkeit und Solidarität, Vielfalt und Frauenrechte. „Wir haben das Hambacher Schloss ganz bewusst für unsere Feier gewählt“, so Stalter. „Dieser Ort steht schon seit Mai 1832 wie kaum ein anderer für Demokratie und Freiheit. Und für einen europäischen Gedanken, auch das ist so kurz vor dieser Europawahl wichtig.“

Spenden für Afrika
Eine vierte Rede hielt Wilhelm Schmidt, der Vorsitzende des Präsidiums des AWO-Bundesverbands. Als Gäste waren zehn Abgeordnete aus Bundestag, Landtag und Europaparlament gekommen, außerdem Oberbürgermeister und Bürgermeister aus dem ganzen Land. In einem Zelt im Schlosshof war die Jubiläumsausstellung der AWO zu sehen. Sie tourt das ganze Jahr durch Deutschland und zeigt historische Bilder sowie Einblicke in die Aufgaben der AWO. Abends spielte das Mundarttheater Chawwerusch sein Stück „Kleine Frau, was nun“, eine Zeitreise in die Gründungsphase der Weimarer Republik und der AWO. Während der Feier, die bis in den späten Abend ging, wurden Spenden gesammelt für das neue humanitäre Afrika-Hilfsprojekt von AWO International.

Bildrechte: AWO Pfalz. Bei der Veröffentlichung bitte auch Fotos (c) Jens Braune del Angel mug aufnehmen