Mit roter Nase und einem Koffer voller Inspirationen wie Handpuppen, Tüchern, Düften und Seifenblasen bringt das Trio Leichtigkeit und Freude in den Alltag der Senioren

Anja Staudt, 51 Jahre, aus Koblenz alias  Ottilie Ohrenschmalz & Jürgen Spriestersbach, 56 Jahre, aus Diez alias Theobald von Jammershausen & Vera Apel-Jösch, 61 Jahre, aus Quirnbach alias Lisbeth Lotterleben waren albern, bunt, heiter, tollpatschig, ungeschickt, voller Energie sowie Lebensfreude und äußerst amüsant anzusehen bei ihrem ersten Auftritt im AWO Seniorenzentrum Am Hain.

„Lachen ist gesund und die beste Medizin, deshalb verabreicht unser Trio den Senioren und Mitarbeitern Lachen auf Rezept. Jede Beziehung beginnt mit einem Lächeln. Im AWO Seniorenzentrum Am Hain wurden wir sehr freundlich empfangen. Es wurde viel zurückgelächelt. Wir hatten schöne Begegnungen, bedingungslos und liebevoll. Uns hat gefallen/ berührt: die vielen entgegen gestreckten Hände, die spontanen Umarmungen, der emotionale Zugang zu schwer erkrankten Dementiellen. Uns hat unser erster Besuch sehr gut gefallen, so dass wir sehr gerne wiederkommen“, erzählen Anja Staudt und Jürgen Spriestersbach.

Katharina Neumann, Ehrenamtskoordinatorin, fasst anerkennend und bewundernd zusammen: „Vera Apel-Jösch, Anja Staudt und Jürgen Spriestersbach verzaubern. Sie bringen Farbtupfer in den Alltag und machen Menschen glücklich. Emotional berührt und in Erinnerung geblieben sind mir zwei Besuche: Ein männlicher Bewohner, dement, saß verschlossen in der Wohnküche. Er ist überwiegend abweisend und man kommt schwer an ihn ran. Vorsichtig und zaghaft öffneten die Pflegeclowns den Weg zu ihm. Er reagierte durch das Wiederholen seiner einzigen sprachlichen Äußerung „Ich behalte alles für mich!“. Das Wiederholen dieser Äußerung war der Schlüssel zu dem Herren. Eine weibliche Bewohnerin kann sich sprachlich nicht mehr mitteilen. Durch das Spiegeln ihrer Geräusche sowie das Spiegeln Ihrer Mimik, die weit aufgerissenen freudigen Augen und der offene Lachmund, war das Eis sofort gebrochen und es entstand eine unfassbare Nähe zueinander. Ich hatte das Gefühl die Bewohnerin und die Pflegeclowns würden sich kennen, dies ist ganz und gar nicht der Fall gewesen. Wir sind sehr glücklich und zufrieden, dass Sie uns als Pflegeclowns in unserer Einrichtung beehren. Ihre Besuche sind eine Bereicherung für unsere Senioren. Wir heißen Sie herzlich willkommen.“

Vera Apel-Jösch, Gründerin der Westerwälder Clown Doktoren und Ausbilderin der AWO-Pflegeclowns weiß, warum die Pflegeclowns so gut ankommen: „Wir improvisieren, wir singen, wir musizieren, wir sind tollpatschig, wir sind brillante Versager, Scheiternde, Unvollkommene. Deshalb werden wir geliebt. Vielen Senioren hilft dies mit der eigenen Unvollkommenheit und nachlassenden Fähigkeiten verzeihender umzugehen. Durch unser Spiel können wir Erinnerungs- und Kommunikationsfähigkeit trainieren oder auch Motorik fördern. Oberstes Gebot für uns immer: liebevolles Zuwenden und respektvoller Kontakt.“

 

 

 

Anmerkung: Betreuungsangebot fand vor der Corona Pandemie statt, Veröffentlichung des Artikels erfolgt verspätet.