Auftaktveranstaltung zum 100. Jubiläum der Arbeiterwohlfahrt

„Wir hatten mehr Gäste als erwartet und was mich noch mehr freut, Gäste, die früh kamen und lange blieben, was doch deutlich die positive Wahrnehmung der Einrichtung nach außen wiederspiegelt“, sagt Helmut Hannappel, der Einrichtungsleiter der AWO Seniorenhäuser Diez.

In der Begrüßungsrede von Helmut Hannappel verdeutlichte er, dass 2019 ganz im Zeichen des 100. Jubiläums der Arbeiterwohlfahrt stehe. Marie Juchacz habe sie am 13.12.1919 gegründet. Marie Juchacz sei durch und durch eine Frauenrechtlerin und die erste Frau, die in einem deutschen Parlament sprach. Eine Frau voller Entschlossenheit und Mut. Dankbar seien die AWO Seniorenhäuser Diez, dass eine hiesige Straße nach Marie Juchacz benannt werde.

Ein hervorzuhebendes Alleinstellungsmerkmal der AWO sei, dass sie sich nicht, im Gegensatz zu den meisten anderen Wohlfahrtsverbänden, von den Nazis habe vereinnahmen oder gleichschalten lassen. Als Amerikaner und Schweden nach dem Ende des zweiten Weltkriegs Partner in Deutschland für die Verteilung von Care- und Hilfspaketen gesucht hätten, sei die Wahl für diese Aufgabe auf die AWO gefallen. Schließlich sei sie der einzige Wohlfahrtsverband gewesen, der sich nicht von den Nazis habe korrumpieren oder gleichschalten lassen.

Kinder- und vor allem Altenbetreuung seien Schwerpunkte der sozialen Arbeit des Verbandes, früher wie heute, dieser Schwerpunkt habe sich in der Vergangenheit  herausgebildet. Die soziale Arbeit der AWO beruhe auf Augenhöhe. Anders als Sankt Martin, der seinen Mantel vom hohen Ross herab teile, aber nicht zum Bettler absteige, habe die Arbeiterwohlfahrt von Anfang an betont, dass Hilfsempfänger und Hilfeleistende sich immer auf ein und derselben Ebene befänden, dass Hilfe immer von gleich zu gleich gegeben werde und dass jeder Bedürftige ein Recht auf Hilfe habe.

Matthias Lammert, MdL RLP, verdeutlichte in seiner Rede, dass die Rahmenbedingungen für den Pflegeberuf attraktiver werden müssten. Jörg Denninghoff, MdL RLP, machte auf die Europawahl dieses Jahr aufmerksam und wie wichtig es sei, sich zu beteiligen, um nicht die Fehler aus dem ersten und zweiten Weltkrieg zu wiederholen. Klaus Gewehr, stellv. Vorsitzender des AWO Bezirksverbands Rheinland, vermittelte, dass Armut damals wie heute weiblich sei und die AWO einen einheitlichen Tarifvertrag in der Altenpflege sehr befürworte.

„Zum Schluss möchte ich meinen Dank kundtun: ich danke Ulrike Bahn, Hauswirtschaftsleitung, und Team für die zauberhafte Dekoration und ich danke Kai Modenbach, Küchenleitung, und Team für die geschmacklich genussvollen Häppchen“, sagt Helmut Hannappel.