Mit der Einführung eines professionellen Quartiersmanagements will der AWO Bezirksverband Rheinland e. V. bestehende Nachbarschaftsnetze in den Umgebungen seiner Seniorenzentren stärken und systematisch ausbauen.

So soll das gegenseitige Kennenlernen im Quartier unkompliziert und lebensnah gefördert werden. Ein erstes Pilotprojekt startet nun in Koblenz, rund um das AWO-Seniorenzentrum Laubach – in Kooperation mit dem AWO Bundesverband, dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA), dem Deutschen Hilfswerk (DHW) und Unterstützung der Stadt Koblenz.

Soziale Anknüpfungspunkte schaffen und das Ehrenamt stärken

„Eine lebendige, hilfsbereite und sozial engagierte Nachbarschaft ist ein Stück Lebensqualität. Soziale Gemeinschaft wird in unserer zunehmend anonymer werdenden Welt immer wertvoller. Ganz besonders für alte und demenziell veränderte Menschen möchten wir das solidarische Miteinander im Quartier „Südliche-Vorstadt“ verbessern und der Gefahr der Vereinsamung entgegenwirken,“ erklärt Einrichtungsleiter Jürgen Gerz.

Um den Bedarf und die Wünsche der älteren Zielgruppe zu analysieren haben die Ehrenamtskoordiatoren gemeinsam mit den Fachkräften des Sozialdienstes und der Beratungsstelle Demenz eine Sozialraumanalyse durchgeführt. „Dabei geht es uns darum, Potenziale und Entwicklungsfelder zu erkennen und herauszufinden, wer sich auf welche Weise einbringen könnte und möchte. Auf Basis der Ergebnisse werden wir ein Konzept entwickeln,“ so Gerz. Um dieses systematisch zu realisieren und auszubauen, wird im AWO Seniorenzentrum Laubach eine neue Stelle geschaffen. Eine Fachkraft für das Quartiersmanagement wird sich dieser Aufgabe zukünftig professionell widmen.

Bewohner*innen des Seniorenzentrums sind Teil des Gemeinwesens

„Bis es soweit ist, bleibt die AWO allerdings nicht untätig. Soziale Interaktion und Förderung der Teilhabe waren und sind immer wichtige Themen für die AWO“, betont Gerz. So besuchen die Bewohner*innen traditionell die Gottesdienste und nehmen an regionalen Veranstaltungen wie der Vorstädter Kirmes und dem Kreppelchenfest teil. Die sportlich Interessierten besuchen begeistert die Spiele des TUS Koblenz.
„Gleichzeitig ist es uns ganz wichtig, unsere Einrichtung nach außen zu öffnen! 2018 möchten wir ein Tagespflegeangebot für demenziell veränderte Menschen anbieten und einen offenen Mittagstisch“, blickt er in die Zukunft.
„Schon jetzt nutzen regionale Vereine die Räumlichkeiten im Seniorenzentrum für Tagungen und Veranstaltungen. Auch unsere Cafeteria lädt die Koblenzer herzlich ein, hier ist jeder Gast willkommen“, erläutert Gerz. Freunde des Boule-Spiels dürfen sich übrigens freuen: Im Frühjahr soll eine Boule-Bahn fertiggestellt werden. „Wir sind uns sicher, dass sie zu einem belebten und beliebten Treffpunkt innerhalb des Quartiers wird“, freut sich Gerz.