Das Wohlergehen und die emotionale, psychische Gesundheit stehen im Fokus, um der Einsamkeit und Isolierung in Zeiten von Corona entgegen zu wirken

Corona-Infektionen in Alten- und Pflegeheimen nehmen zu, was die Arbeit in Altenhilfeeinrichtungen verändert. „Wir sind bisher noch nicht betroffen, aber wir fürchten früher oder später ebenfalls mit Infektionen konfrontiert zu werden. Für uns ist es zentrale Aufgabe die Hygienebedingungen so zu gestalten, dass sich alle möglichst sicher fühlen können. Noch sei die Lage nicht kritisch und wir hoffen, dass dies noch lange so bleiben wird“, berichtet Manfred Anton, Einrichtungsleiter der AWO Seniorenhäuser Diez.

Wie geht es den Bewohnern zwischen Kontaktverbot und Infektionsgefahr? Nicole Schmidt, Sozialdienstleitung, sagt: „Sozialkontakte sind für Menschen im Altenheim wichtiger als gesundheitliche Unversehrtheit. Das wissen wir aus Erfahrung. Denn viele Senioren leben nur noch für das Essen und die Besuche, die sie erhalten. Es trifft sie hart, wenn sie plötzlich keinen Besuch mehr von ihren Angehörigen bekommen. Es trifft sie hart, weil Selbstbestimmung im Alter ohnehin immer weniger wird und ihnen nun auch diese Selbstbestimmung genommen wird. Manche Bewohner leiden extrem darunter, dass Angehörige nicht mehr kommen können. Menschen mit Demenz sind die Zusammenhänge kaum zu erklären. Sie spüren nicht unbedingt, dass der Angehörige lange nicht da war, sie vermissen jedoch, dass sie z.B. von ihrem Angehörigen in den Arm genommen werden. Manche Senioren, die den sozialen Kontakt brauchen, um nicht weiter in ihrer Demenz fortzuschreiten, leben jetzt ganz in ihrer Welt. Deshalb ist es mir, den Sozialdienstmitarbeitern und Betreuungskräften ein Anliegen die wöchentlichen motorischen Aktivitätenangebote wie Bingo, Kegeln und Sitzgymnastik aufrechtzuerhalten. Im Laufe des Vormittags und Nachmittags gibt es jeweils ein Bewegungsangebot für Wohnbereich E und Wohnbereich II/III. Damit der Kontakt zu den Angehörigen nicht ganz abreißt, machen wir Telefonate mit Angehörigen möglich, da wo es möglich ist und wir den Bewohner dadurch nicht noch mehr irritieren oder verwirren. Ein weiteres Highlight war das Wellnessangebot für Senioren. Sozialdienstmitarbeiter haben Senioren die Haare gewaschen oder diese aufgedreht. Wir tun unser Bestes und machen möglich, was möglich ist.“