Für ihr außerordentliches Engagement zur Förderung der Gemeinschaft hat Ursula Orth, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbands Rheinland e. V. und Vorsitzende des AWO Kreisverbands Alzey die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten.

Der 30. November 2018 war für die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirks Rheinland Ursula Orth ein ganz besonderer Tag, ihr wurde im feierlichen Rahmen die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

„Sie haben sich in langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit besondere Verdienste um die Gesellschaft erworben und Ihr Engagement ist ein bedeutender Beitrag zur Förderung unserer Gemeinschaft“, würdigte der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz Ursula Orth als er die Auszeichnung und die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgestellte Urkunde überreichte.

Der Lebenslauf der ehemalige Gewerkschaftssekretärin des DGB ist die Aneinanderreihung von sozialen ehrenamtlichen Aktivitäten für Hilfsbedürftige. Dafür wurde sie 1997 mit der silbernen Ehrennadel der AWO und 2000 mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz geehrt. Kommunalpolitisch engagierte sie sich ab 1989 als Mitglied im Ortsgemeinderat Hamm am Rhein und übte von 2009 bis 2014 das Amt der Beigeordneten in der Ortsgemeinde aus. Ebenso gehört sie seit 1989 dem Verbandsgemeinderat Eich an und war hier von 1994 bis 1999 Beigeordnete.

Auch innerhalb der AWO ist Ursula Orth außerordentlich engagiert: Neben Ihrem stellvertretenden Vorsitz im AWO Bezirksverband Rheinland ist sie seit fast 29 Jahren Vorsitzende des AWO Ortsvereins Hamm am Rhein, seit fünf Jahren Kreisverbandsvorsitzende. Zudem ist sie Beisitzerin des AWO Betreuungsvereins Alzey-Worms und Rheinland. Innerhalb der AWO engagiert sich Ursula Orth unter anderem mit großem Einsatz in der Flüchtlingshilfe. Rudi Frick, Vorsitzender des AWO Bezirksverbands Rheinland, ließ es sich nicht nehmen, an der Ehrung teilzunehmen und war unter den ersten Gratulanten

„Ursula Orth ist eine besondere Persönlichkeit und eine Bereicherung für die AWO und die Gesellschaft. Ich freue mich, dass ihr außergewöhnliches Engagement in dieser verdienten Weise gewürdigt wird“, so Frick.

Anderen zu helfen hat Ursula Orth schon als Kind zu ihrer Lebensmission gemacht.

„Meine Eltern sind mit mir als Flüchtlinge nach Hamm gekommen. Wir erfuhren damals viel Ablehnung. Kinder, die gerade mal zwei Jahre älter waren als ich, sind mit der Mistgabel hinter mir hergerannt und haben geschrien: „Schert euch fort ihr Flüchtlinge, ihr nehmt uns die Wohnungen weg“.Das hat mich fürs Leben geprägt. Für mich war schon als Kind klar, wenn ich groß bin, helfe ich allen, denen es wie uns ergangen ist“, beschreibt Ursula Orth ihre Motivation.

An diesem, als Kind gesetztem Ziel, hat sich bis heute nichts geändert. Freizeit oder Auszeit für sich selbst gibt es bei ihr nicht, sie ist rund und die Uhr immer für diejenigen da, die Hilfe brauchen. Über viele Jahre hat sie ausdauernd Spendenaktionen, Kindererholungsmaßnahmen und Hilfstransporte organisiert. Dass sie selbst 12 Mal auf eigene Kosten in die Ukraine gefahren ist, um Hilfsgüter z. B. in die Kinderkrebsstation im Regional-Hospital Kiews oder die Waisenhäuser zu bringen, zeigt, wie groß ihr Bedürfnis zu helfen ist. Wann immer ihr ein Fall zu Ohren kommt, in dem Menschen, insbesondere Kinder Hilfe brauchen, setzt sie alle Hebel in Bewegung um die Situation zum Besten zu wenden.

Dabei zeigt sie sich nicht nur gutherzig, sondern auch extrem kämpferisch und willensstark und ließ sich selbst durch schwere gesundheitliche Krisen nicht von ihren Zielen abbringen: Anfang der 90er Jahre musste sie aufgrund einer Blockade des Zentralen Nervensystems 15 Monate in der Uniklinik Mainz behandelt werden, davon litt sie sechs Monate unter Gedächtnisverlust. „Ich bin froh, dass ich meine ehrenamtliche Arbeit – trotz meiner schweren Erkrankung rund um die Uhr fortsetzen konnte. Das „Helfen müssen“ hat mir den Mut gegeben, gegen diese Krankheit zu kämpfen“, erinnert sie sich.

„Auch wenn meine ehrenamtliche Arbeit vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist – wie heißt es so schön: Viele Tropfen geben auch einen See“, sagt sie bescheiden.

Die Erfolge, die sie in den Jahren ihrer ehrenamtlichen Arbeit erleben durfte, spornten sie immer wieder an, neue Projekte anzupacken. Ein 12 – 14-Stunden Tag ist für die 69-Jährige nichts Ungewöhnliches. Ihr Wille weiter zu machen, ist ungebremst.

„Für die Zukunft wünsche ich mir viel Gesundheit und ein langes Leben, damit ich noch recht viel bewegen kann“, so Ursula Orth.

Diesen Wünschen möchten wir uns von Herzen anschließen. Alles Liebe und gute für die Zukunft, liebe Frau Orth und vor allem Gesundheit, wünschen alle AWO Freund*innen aus dem Bezirk.

Fotos von Brigitte Hepp:
v. l. n. r.: Rudi Frick, Vorsitzender AWO Bezirksverband Koblenz und stell. Bundesvorsitzender, Verbandsbürgermeister Max Abstein, Ortsbürgermeister Helmut Seibel, Ursula Orth, Kathrin Anklam-Trapp, MdL, Ernst Walter Görsch, Landrat des Landkreises Alzey-Worms

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