AWO Bezirksverband Rheinland erweitert das Seniorenzentrum in Koblenz um 12 Tagespflegeplätze für an Demenz erkrankte Menschen

Etwa eine Million Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt. Die Beratungsstelle Demenz in der südlichen Koblenzer Vorstadt steht als Anlaufstelle der Umgebung für alle Fragen rund um die Pflege und den Alltag mit demenziell veränderten Menschen zur Verfügung.

„Die Betroffenen wünschen sich in den Beratungsgesprächen immer wieder die Möglichkeit einer Tagespflege im Umkreis. Zum einen geht es um die Entlastung der Pflegenden, um die Verbindung und Bewältigung von Pflege und Familienalltag und auch darum, weiter seinem Beruf nachgehen zu können. Viele nehmen das Angebot einer stationären Vollzeitpflege bewusst nicht in Anspruch, da sie ihre Angehörigen auch weiterhin im Kreise der Familie versorgen möchten“, sagt Jürgen Gerz, Einrichtungsleiter des AWO Seniorenzentrums in Koblenz.

Heinz Hörter setze sich für eine Investition in die Tagespflege am Standort ein und ist in seiner Funktion als Leiter der sozialen Dienste im Bezirksverband auch für die strategische Planung unterschiedlicher pflegerischer Angebote und deren Weiterentwicklung ein maßgeblicher Antreiber:

„Wir müssen in der heutigen Zeit einfach viel intensiver über alternative Hilfen nachdenken. Im Hinblick auf den demografischen Wandel und die Lebensqualität der Menschen, ist es nicht für jede Familie erstrebenswert, Angehörige in der vollstationären Pflege unterzubringen. Die Tagespflege bietet in diesem Fall einen wunderbaren Kompromiss. So können Menschen im familiären Umfeld bleiben und die Angehörigen haben gleichzeitig die Möglichkeit, die dringend notwendige Erholung zu bekommen oder ihren beruflichen Pflichten nachzugehen.“

Im November wurde mit dem geplanten Anbau am Seniorenzentrum Koblenz in der Laubach begonnen. Die zwölf Tagespflegeplätze entstehen, in dem die schon vorhandenen Räume erweitert und ein schöner Außenbereich mit Terrasse geschaffen wird. Im Rahmen des Ausbaus werden im Innenbereich 2 schöne und große Gemeinschaftsräume und ein Ruheraum erstellt.

Die Bauzeit wird ca. ein Jahr in Anspruch nehmen und kostet den Träger etwa 1,7 Million Euro. Der hohe Aufwand erklärt sich durch die zusätzliche Verlegung der Verwaltung und Erschließung der Pflegeeinrichtung über die Laubach. Im Herbst 2019 möchte man den Anbau eröffnen und hat schon heute ein Konzept für die personelle Besetzung erarbeitet. Die Arbeit im Bereich der Gerontopsychatrischen Tagespflege ist sensibel und bedarf einer zusätzlichen Ausbildung.

AWO Geschäftsführer Andreas Zels erklärt diesbezüglich:

„Unser Vorteil ist, dass wir in unseren Einrichtungen bereits langjährige Erfahrung mit speziellen Wohnbereichen für an Demenz erkrankte haben. Stetig bilden wir diesbezüglich Personal aus und können neuen Fachkräften eine angemessene Beratung und Unterstützung für Ihre Aufgabe anbieten.“

Die Arbeiterwohlfahrt bietet eine intensive und vor allem kostenlose Beratung in Bezug auf die Kosten und Finanzierung von Pflegeleistungen an. Anlaufstelle ist die Demenzberatungsstelle vor Ort und die bundesweite Beratungsplattform der AWO mit einer Online- und Telefonberatung, die unter awo-pflegeberatung.de erreichbar ist.

Bild Spatenstich:
v. l. n. r.: Andreas Zels, Rudi Frick, AWO Geschäftsführer und Vorsitz, Michael May, Architekturbüro, Jürgen Gerz, AWO Einrichtungsleiter, Matthias Gibbert, AWO Finanzen, Markus Keller, AWO Architekt, Dieter Becker, Architekturbüro Becker + May, Heinz Hörter, stv. AWO Geschäftsführer, Andreas Kohl