Viele glauben, dass Männer und Frauen in Deutschland längst gleichberechtigt sind. Allerdings zeigen zahlreiche Forschungsergebnisse über den Arbeitsmarkt, dass dies längst nicht der Fall ist. Ganz zu schweigen von anderen Lebensbereichen, in denen Frauen auch weiterhin häuslicher Gewalt ausgeliefert sind oder auf Grund erlittener Gewalt sozial ausgegrenzt werden. Noch immer sind Frauen öfter als Männer von Altersarmut betroffen, erst recht, wenn sie alleinerziehend sind. Es fehlen weiterhin gesellschaftliche und institutionelle Strukturen, die Frauen in prekärer Lebenslage auffangen und ihnen den Aufbau eines wirtschaftlich und sozial selbstständigen Lebens ermöglichen. Die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern nahmen die Organisatorinnen (Juliane Rohrbacher & Ibtessam Beidoun (Quartiersmanagerinnen Pariser Viertel) in Kooperation mit Jane Schuller (AWO Migrationsberatung Bad Kreuznach), Seren Evisen (Ehrenamtskoordination AWO Seniorenzentrum Lotte Lemke), Cornelia Keita (Ehrenamtliche Moderation) & Beate Keßler (ehrenamtliche Helferin)) zum Anlass, um mit dem multikulturellen Publikum – Frauen aus über 20 verschiedenen Ländern – über häusliche Gewalt, die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen weltweit und Wege aus der Benachteiligung zu sprechen. Ein Film über den Alltag im Bad Kreuznacher Frauenhaus und Geschichten von Frauen, die häusliche Gewalt erlitten, eröffnete eine Diskussionsrunde über Möglichkeiten, sich finanziell und rechtlich zu emanzipieren. In einer größeren Runde mit mehreren Sprecherinnen aus verschiedenen afrikanischen Ländern wurde die mit großen Schmerzen verbundene und aktuell noch in vielen Ländern praktizierte Beschneidung von Frauen thematisiert. Die Botschaft der zahlreichen Diskussionspartnerinnen lautete, dass zu diesem Thema mehr Sensibilisierung und so auch Prävention betrieben werden muss.
Eine Ausstellung über sozial-politisch aktive Frauen aus aller Welt lud die Anwesenden dazu ein, sich mit der Geschichte der Frauenbewegung auseinanderzusetzen. Die interaktive und sehr gut besuchte Veranstaltung wurde von Oberbürgermeisterin Dr. Kaster – Meurer ebenfalls unterstützt, die die Anwesenden mit einem Appell, sich für Frauenrechte zu engagieren, begrüßte.