Dr. Alfred Meurer, der Leiter des Museums, kam mit einem alten Koffer, der vollgepackt war  mit Alltagsgegenständen aus der damaligen Zeit

Einen ganzen Koffer voller Krimskrams aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren hatte Dr. Alfred Meurer, Leiter des Museums im Grafenschloss Diez, den Bewohnern der AWO-Residenz Oranienstein mitgebracht. Gut zwei Dutzend Seniorinnen und Senioren begrüßten das „Museum im Koffer“ in ihrer Betreuten Wohnanlage bei einem gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.

Die Idee hinter dem Ganzen: Viele der älteren Herrschaften sind in ihrer Mobilität so eingeschränkt, dass ihnen ein Besuch im Museum nicht mehr möglich ist. Also soll das Museum zu den Bewohnern in die Residenz kommen – so die Anregung aus der Bewohnerschaft, die von Dr. Meurer, Ehrenamtskoordinatorin Katharina Neumann und dem Leiter der Betreuten Wohnanlage, Volker Hermanns, spontan aufgegriffen wurde.

Bei den Exponaten sollte es um Alltagsgegenstände aus der Zeit gehen, in der die Seniorinnen und Senioren der AWO-Residenz Oranienstein aktiv im Leben standen. Und so griff Dr. Meurer nicht auf den Fundus seines Museums zurück, sondern hielt ganz gezielt  nach Brauchbarem Ausschau. Einige Fundstücke spendete Gabys Second-Hand-Shop.

Schon beim guten alten Einheitstelefonapparat mit der bewährten Wählscheibe, dem ersten Ausstellungsstück, gab´s ein großes Hallo. Beinahe jeder der Anwesenden steuerte eine kleine Anekdote, eine Erinnerung an die liebe alte Zeit bei. Etwas, das mit speziell diesem Typ Telefon, ob nun grün, orange oder beigefarben, in Verbindung stand. Eine Kaffeemühle, ein Zwiebelschneider, ein Aluminium Kochtopf, eine Fleischgabel, ein Luchs Messbecher, eine Autogrammkarte von Lia Wöhr vom Blauen Bock, eine Strickliesel, ein Essensträger – all das wurde ebenso lebhaft begutachtet und kommentiert. Dabei gab´s auch manche interessante Erläuterung zu Verwendung und Funktion, die dem Museumsleiter und den AWO-Mitarbeitern als „Nachgeborene“ unbekannt waren.

Katharina Neumann und Volker Hermanns bedankten sich bei Dr. Alfred Meurer für die Begeisterung und Motivation, mit welcher er das Projekt auf den Weg gebracht hat und bei den Bewohnern so viel Anklang fand: „Der Nachmittag mit Ihnen und dem Koffer war lebendig, es ist viel gelacht worden, was ein wahres Indiz dafür ist, dass die Veranstaltung als Erfolg zu werten ist. Sie haben sich mit Herz, Humor und Engagement eingebracht. Die Seniorinnen und Senioren der AWO-Residenz Oranienstein freuen sich schon auf den nächsten Besuchs des Museums im Koffer in einem halben Jahr.“

Autor: Volker Hermanns, Leitung Residenz Oranienstein